Baumarkthandel in Österreich kann 2015 Umsätze steigern

Der Baumarkthandel in Österreich kann im Geschäftsjahr 2015 an die Branchenentwicklung des Vorjahres anschließen. Mit einem Gesamtbruttoumsatz von 2,41 Milliarden Euro erwirtschaftete die Branche im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum von 0,7 Prozent, auf bereinigter bzw. vergleichbarer Verkaufsfläche ein Umsatzplus von 2,6 Prozent.

Die Marktzahlen gab der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V. (BHB) im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz am 7. März 2016 in Köln basierend auf aktuellen Marktzahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) bekannt.

Dabei war das Geschäftsjahr der Branche durch den Verkauf der finanziell angeschlagenen Standorte der Baumax AG geprägt, der formal zum Jahresende 2015 abgeschlossen wurde. Das Immobilienunternehmen Supernova erwarb insgesamt 56 österreichische Baumax-Immobilien, die seit November 2015 durch die Baumarktunternehmen Obi (49 Standorte), Hagebau (sechs Standorte) und Hornbach (ein Standort) betrieben werden. Die weiteren Märkte wurden geschlossen.

Dabei erzielten die Bau- und Heimwerkermärkte die höchsten Gesamtjahresumsätze mit den Sortimenten Bauchemie/Baumaterial (334,0 Mio. Euro), Sanitär/Heizung (219,7 Mio. Euro), Haushaltswaren (161,1 Mio. Euro) sowie Gartenausstattung (157,7 Mio. Euro) und Werkzeuge/Maschinen (152,5 Mio. Euro). Wachstumstreiber 2015 waren besonders die Gartensortimente: Im zweitwärmsten Jahr der rund 250-jährigen Messgeschichte mit überdurchschnittlich viel Sonne und geringen Niederschlägen erzielten die Warengruppen Gartenmöbel (+7,0 Prozent), Gartenchemie/Erden/Saatgut (+3,1 Prozent), Gartenausstattung (+2,4 Prozent), Gartengeräte/Be- und Entwässerung (+ 2,0 Prozent) und Lebend Grün (+1,3 Prozent) zum Teil deutliche Umsatzsteigerungen. Auch die Warengruppen Eisenwaren/Sicherungstechnik (+6,0 Prozent), Automotive (+5,4 Prozent) und Holz (+4,2 Prozent) trugen entscheidend zum Branchenwachstum bei. Zu deutlichen Umsatzrückgängen kam es hingegen in den Warengruppen Freizeit/Saisonwaren (-5,7 Prozent), Bauelemente (-5,6 Prozent) und Anstrichmittel/Malerzubehör (- 3,7 Prozent).

Für das laufende Geschäftsjahr 2016 zeigt sich die Branche verhalten optimistisch. Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) erwartet einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 1,7 Prozent. Trotz einer geringen Grunddynamik der Konjunktur dürfte die Wirtschaft wachsen, so das WIFO. Die heimische Nachfrage werde von einem verstärkten Konsum profitieren, der auch aus erhöhten Investitionen für die Grundversorgung für Asylsuchende resultiere und so eine Steigerung des privaten und öffentlichen Konsums nach sich ziehe. Auch die Anfang 2016 in Kraft getretene Steuerreform entlaste die Einkommen der Privathaushalte und habe einen positiven Effekt auf die Konsumausgaben. Die Bauwirtschaft entwickele sich hingegen weiter schwach. Vor diesem Hintergrund zeigen sich der BHB und die Branche verhalten optimistisch, man gehe von einem Wachstum von 1,0 bis 1,3 Prozent aus, so der Branchenverband.

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