Baumarkthandel in Österreich auch 2016 auf Wachstumskurs

- Baumarkthandel in Österreich erzielt im Geschäftsjahr 2016 einen Gesamtbruttoumsatz von 2,46 Milliarden Euro und ein Umsatzwachstum von 2,4 Prozent
- Branche zeigt sich für das Jahr 2017 optimistisch, BHB erwartet für österreichischen Baumarkthandel Umsatzwachstum von 1,5 Prozent, flächenbereinigt von 2,0 Prozent

Der Baumarkthandel in Österreich kann im Geschäftsjahr 2016 an die erfolgreiche Branchenentwicklung des Vorjahres anschließen. Mit einem Gesamtbruttoumsatz von 2,46 Milliarden Euro erwirtschaftete die Branche im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum von 2,4 Prozent, auf bereinigter bzw. vergleichbarer Verkaufsfläche ein Umsatzplus von 3,9 Prozent. Die Marktzahlen gab der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V. (BHB) im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz am 9. März 2017 in Frankfurt am Main basierend auf aktuellen Marktzahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) bekannt.

Das Geschäftsjahr 2016 stand, wie schon das Vorjahr, für die Baumarktbranche in Österreich ganz im Zeichen der Konsolidierung und Neuausrichtung: 2015 hatte der Verkauf der finanziell angeschlagenen Standorte der Baumax AG die Branche bewegt. Das Immobilienunternehmen Supernova hatte insgesamt 56 österreichische Baumax-Immobilien übernommen, die seit Jahresende 2015 durch die Baumarktunternehmen Obi (49 Standorte), Hagebau (sechs Standorte) und Hornbach (ein Standort) betrieben werden. Mit neuen Geschäftsprozessen und Vertriebskonzepten galt es für die Handelsunternehmen der Branche, den Veränderungen der Wettbewerbslandschaft und der traditionellen Handelsstrukturen durch den demografischen Wandel und die Digitalisierung zu begegnen und ihre Unternehmen zukunftsorientiert auszurichten.

Mit einem Gesamtbruttoumsatz von 2,46 Milliarden Euro erwirtschaftete die Branche dabei 2016 ein Umsatzwachstum von 2,4 Prozent, auf bereinigter bzw. vergleichbarer Verkaufsfläche ein Umsatzplus von 3,9 Prozent. Die höchsten Gesamtjahresumsätze erzielten die Bau- und Heimwerkermärkte mit den Sortimenten Bauchemie/Baumaterial (344,4 Mio. Euro), Sanitär/Heizung (211,4 Mio. Euro), Haushaltswaren (163,2 Mio. Euro) sowie Gartenausstattung (160,0 Mio. Euro) und Werkzeuge/Maschinen (158,0 Mio. Euro). Betrachtet man die Sortimentsentwicklung im Vorjahresvergleich, zeigten sich 2016 Umsatzzuwächse in nahezu zwei Dritteln der 22 Sortimentsbereiche. Wachstumstreiber waren dabei insbesondere die Warengruppen Holz (+17,2 Prozent), Freizeit/Saisonwaren (+12,3 Prozent), Eisenwaren/Sicherungstechnik (+11,5 Prozent), Gartengeräte/Be- und Entwässerung (+11,0 Prozent) und Automotive (+ 10,5 Prozent) mit je zweistelligen Zuwachsraten. Zu deutlichen Umsatzrückgängen kam es hingegen in den Warengruppen Wohnen/Dekoration (-10,4 Prozent) Wand und Boden (- 7,5 Prozent).

Für das laufende Geschäftsjahr 2017 zeigt sich die Branche verhalten optimistisch. Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) erwartet für 2017 eine Jahreswachstumsrate von 1,5 Prozent. Derzeit gebe es noch eine starke Nachfrage, die privaten Haushalte weiteten ihren Konsum aufgrund von Einkommenssteigerungen durch die Steuerentlastungen aufgrund der Anfang 2016 in Kraft getretenen Steuerreform aus. Mit dem Auslaufen der Steuerreformeffekte Mitte 2017 und dem Anziehen der Inflation werde sich das Wachstum aber verlangsamen, da die hohe Arbeitslosigkeit die Konsumbereitschaft dämpfe und die Auslandsnachfrage nur mäßig zunehme. Zwar nimmt laut WIFO 2017 auch die Bautätigkeit zu, dem steigenden Wohnraumbedarf stünden aber oft Einkommensbeschränkungen und sehr hohe Grundstückspreise gegenüber. Vor diesem Hintergrund wird dem WIFO zufolge die Expansion der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage, die das konjunkturbedingte Wirtschaftswachstum beschleunige, 2018 wieder nachlassen. Zudem werde die Wachstumsrate 2017 durch eine geringere Zahl an Arbeitstagen gedämpft. Damit ergeben sich laut WIFO Jahreswachstumsraten von 1,5 Prozent für das Jahr 2017 sowie von 1,4 Prozent 2018. Vor diesem Hintergrund geht der BHB für 2017 von einem Umsatzwachstum von 1,5 Prozent aus, flächenbereinigt von 2,0 Prozent.

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