BHB auf Zweitem PEFC-Forum „Zertifizierung“

Am 4. Juli fand das Zweite PEFC-Forum „Zertifizierung“ statt. Rund 150 Teilnehmer diskutierten in Heidelberg die Frage, ob eine gegenseitige Anerkennung der Waldzertifizierungssinstrumente FSC und PEFC sinnvoll, praktikabel und wünschenswert wäre. Für die DIY-Branche nahm Jana Stange, BHB-Ressortleiterin Product Compliance, Umwelt & CSR, an der Sitzung teil.

Zwei Wege, ein Ziel: PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification schemes) und FSC (Forest Stewardship Council) stellen mit dem Instrument der Waldzertifizierung in vielen Teilen der Welt eine nachhaltige verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung sicher. Waldbesitzer, Holz- und Papierindustrie, Handel oder Verbraucherorganisationen betonen stetig die Vor-, aber auch die Nachteile, die die Existenz zweier Systeme mit dem gleichen Ziel mit sich bringt. Die Frage, ob daher eine gegenseitige Anerkennung von FSC und PEFC wünschenswert wäre, diskutierten 150 Wald- Holz- und Nachhaltigkeitsexperten und lieferten viele wertvolle Anregungen.

Dr. Michael Berger, stellvertretender Geschäftsführer des PEFC Councils International, und Dr. Uwe Sayer, Geschäftsführer von FSC Deutschland, eröffneten den direkten Dialog der Zertifizierungsorganisationen. Sayer stellte die Grundanliegen beider Systeme als „sehr vergleichbar“ dar, sah jedoch im Antrieb und den Motiven grundsätzliche Unterschiede, was sich bereits bei der Gründung der Systeme offenbart habe: Die Agenda von FSC werde ins-besondere von den NGOs vorgegeben. Berger benannte die Mission, die Wälder nachhaltig zu bewirtschaften, als Gemeinsamkeit. Der gewünschte Effekt stelle sich aber nur mit der überzeugten Mitwirkung der Waldeigentümer ein.

Die Wirkung – und zugleich den eigenen Erfolg – am Zuwachs der zertifizierten Fläche und am Zugewinn von Marktanteilen zu messen, stehe, so Sayer, nicht auf der strategischen Agenda von FSC. Es gehe FSC vielmehr darum, Themen, Inhalte und Standards in die gute fachliche Praxis zu überführen und als ideelles Erbe zu hinterlassen. Berger betonte die Wichtigkeit, auch möglichst viele kleine Waldbesitzer über einen entsprechenden Regionenansatz und ein akzeptables Kostenmodell zur Zertifizierung zu bewegen. Am Ende des sechsstündigen Programms mit Diskussionsrunden und Podiumsdiskussionen blieb das sichere Gefühl, dass ein offenes Miteinanderreden viel für den Gedanken der Zertifizierung bringen kann. Das Zweite Forum Zertifizierung lieferte jedenfalls viele Anregungen für kooperative Ansätze – mit einem noch nicht näher fassbaren Ergebnis.

PEFC ist die größte Institution zur Sicherstellung nachhaltiger Waldbewirtschaftung durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem. Holz und Holzprodukte mit dem PEFC-Siegel stammen nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Forstwirtschaft.

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