Verlangsamtes Wachstum

Trotz eines über viele Monate hinweg stabilen Entwicklungsverlaufes der Branche müssen sich die Bau- und Heimwerkermärkte in Deutschland am Ende des dritten Quartals mit einem nur noch geringen Umsatzwachstum von nominal +0,4 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Neunmonatszeitraum des Vorjahres begnügen.

Insgesamt haben die derzeit mehr als 2.400 Standorte bis einschließlich September 2012 nach Auswertung des aktuellen BHB/GfK-Reports einen Bruttoumsatz in Höhe von 14,23 Milliarden Euro erzielt. Betrachtet man allein die Entwicklung der Märkte, die seit mindestens einem Jahr unverändert in Betrieb sind, bleibt jedoch ein Umsatzrückgang von flächenbereinigt -0,4 Prozent stehen.

„Die Grundtendenz ist dennoch besser, als ein erster Blick auf die Branchenzahlen zu offenbaren scheint“, kommentiert BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter O. Wüst den Neunmonatsbericht. „Faktisch hat der Baumarkthandel mit wenigen Ausnahmen Monat für Monat ein Umsatzwachstum erzielt. Doch die negativen Ausreißer haben ihre Spuren hinterlassen. Vor allem das Abschneiden im April tat weh.“ Im dritten Quartal 2012 hat sich der September als negativer Ausreißer erwiesen.

Für das Gesamtjahr zeichnet sich damit ein Trend ab, der sich auch in der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland insgesamt widerspiegelt. Das Wachstum verlangsamt sich und dürfte sich am Ende des Jahres für die Branche im Bereich der allgemeinen Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes bewegen.

Innerhalb der einzelnen Warengruppen bewegen sich die flächenunbereinigten Umsatzveränderungen gegenüber dem Vorjahr zwischen einem Wachstum von 5,0 Prozent (Elektro) und einem Rückgang von 7,1 Prozent im Bereich Freizeit, Basteln, Werken. Der Gartensektor (-1,4 %) verfehlt erstmals seit langem sein gutes Vorjahresergebnis und muss vor allem beim Absatz von Gartenmöbeln und Dekorationsartikeln (-5,7 %) zurückstecken.

Wachstumstrends mit Zukunft

Im Rahmen eines Strategie-Dialoges hat sich der BHB mit den wichtigsten Trends der kommenden Jahre auseinandergesetzt und daraus Handlungsempfehlungen für ein nachhaltiges Wachstum im Baumarkthandel abgeleitet. Einer der Trends ist ohne Zweifel die eingeleitete Energiewende. Steigende Energiekosten betreffen zunehmend die Budgets der privaten Haushalte und deren Entscheidungen bei der Schaffung und Sanierung von Wohnraum. Den größten Effekt zur Energieeinsparung bieten schon die ersten grundlegenden Verbesserungen bei der Dämmung, die meist nicht teuer, im Verhältnis aber sehr wirksam sind. In den Märkten sind die entsprechenden Sortimente und eine passgenaue Beratung immer stärker nachgefragt. Weitere positive Effekte sind im Bereich des sparsamen Umgangs mit der Ressource Wasser zu erzielen. Auch hier hält die Branche eine Vielzahl an Ideen und Artikeln bereit.

Ein ausführlicher Bericht zu den Ergebnissen des Strategie-Dialogs erfolgt im Rahmen des 13. Internationalen BHB-Baumarktkongresses am 5./6. Dezember 2012 in Berlin.

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