Branchenverbände fördern Bienenschutz

Handels- und Herstellerverbände der Bau- und Gartenmarktbranche sowie der Grünen Branche stellen „Branchendialog Pflanzenschutz“ vor. Produktion von Jung- und Zierpflanzen soll ab 2016 auf den Einsatz potenziell bienengefährdender Insektizid-Wirkstoffe verzichten. Bienengefährdende Pflanzenschutzmittel (Kategorie B1) seit 1. Januar 2015 nicht mehr in Baumärkten erhältlich. Bundesweite Informationskampagne "Bienen füttern" wirbt in Baumärkten, Gartencentern und Einzelhandelsgärtnereien für Bienenschutz.

Um den Bienenschutz aktiv zu fördern, soll ab 2016 in der Produktion von Jung- und Zierpflanzen auf den Einsatz von potenziell bienengefährdenden Insektizid-Wirkstoffen verzichtet werden. Zudem sind bienengefährdende Pflanzenschutzmittel (Kategorie B1) seit 1. Januar 2015 nicht mehr in Baumärkten erhältlich. Dies sind zentrale Ergebnisse des „Branchendialogs Pflanzenschutz“ von Handels- und Herstellerverbänden der Bau- und Gartenmarktbranche sowie der Grünen Branche. Am 23. April 2015 stellten die Branchenverbände gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Deutschen Imkerbund (DIB) die aktuellen Maßnahmen des Dialogs bei einem Pressegespräch in Berlin vor.

Bertram Fleischer, Generalsekretär des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG), der Geschäftsführer des Industrieverbandes Garten e.V. (IVG), Johannes Welsch, und Dr. Peter Wüst, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Heimwerken, Bauen und Garten e.V. (BHB), präsentierten im Hof-Garten des Bundesministeriums den aktuellen Maßnahmenkatalog der Brancheninitiative. Zu den weiteren Partnern des Branchendialogs gehören die Branchenverbände Industrieverband Agrar (IVA), Verband Deutscher Gartencenter (VDG) und die internationale Zierpflanzenorganisation Fleuroselect.

Die Branchenverbände sprechen sich dafür aus, den Verkauf von bienengefährdenden Pflanzenschutzmitteln der Kategorie B1 an den Endverbraucher einzustellen. Mit Blick darauf werden bereits seit Jahresbeginn 2015 in Bau- und Heimwerkermärkten diese Mittel nicht mehr zum Verkauf angeboten. „Zu Beginn des Jahres 2014 hat der BHB gemeinsam mit den Partnerverbänden den ‚Branchendialog Pflanzenschutz’ ins Leben gerufen. Dabei haben wir uns zur Förderung der Bienengesundheit auf die Fahnen geschrieben, die Pflanzenschutzmittelsortimente und die Produktionskette bei Zierpflanzen kritisch zu überprüfen und wo nötig Maßnahmen zu ergreifen“, so BHB-Hauptgeschäftsführer Wüst. „Die seit 1. Januar 2015 in den Baumärkten erfolgte Sortimentsumstellung ist ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg, den Bienenschutz in Deutschland zu fördern.“

Darüber hinaus befürworten die Dialogpartner, in der Produktion von Jung- und Zierpflanzen auf den Einsatz von potenziell bienengefährdenden Insektizid-Wirkstoffen zu verzichten: Ab 1. Januar 2016 sollen die Wirkstoffe Imidacloprid, Thiamethoxam, Clothianidin, Fipronil, Chlorpyrifos, Cypermethrin und Deltamethrin bei der Jung- und Zierpflanzenproduktion nicht mehr zum Einsatz kommen. Das bedeute auch, dass diese sieben Wirkstoffe nicht mehr in den Mutterpflanzen-Erzeugerbetrieben für Beet- und Balkonpflanzen in Drittländern außerhalb der EU eingesetzt werden sollen. Um dies auch für Jungpflanzen von Vorlieferanten sicherzustellen, sollen regelmäßige Testungen und Beprobungen durchgeführt werden.

Bundesweite Informationskampagne "Bienen füttern" geht an den Start

Den Startschuss für die bundesweite Informationskampagne "Bienen füttern" gaben der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Peter Bleser und Peter Maske, Präsident des Deutschen Imkerbundes e.V. (DIB). Ab sofort werden Informationsmaterialien des Bundeslandwirtschaftsministeriums und des DIB in über 500 Baumärkten, Gartencentern und Einzelhandelsgärtnereien in der gesamten Bundesrepublik bereitgestellt. Ziel der Initiative ist es, die Bevölkerung für die Bedeutung der Bienen zu sensibilisieren und mehr bienenfreundliche Blühpflanzen auf Balkone, Terrassen und Gärten zu bringen. Dabei wird der Verbraucher mittels eines Stand-Displays über Bienen und Bienengesundheit informiert und motiviert, einen aktiven Beitrag zum Bienenschutz zu leisten. „Dort, wo unsere Kunden ihre Lust am Gärtnern mit kreativen Gestaltungsideen in Gärten und auf Balkonen umsetzen, darf das Thema ‚Bienenschutz’ nicht fehlen“, betonte BHB-Hauptgeschäftsführer Wüst in Berlin. „Mit der Informationskampagne stärken wir das Bewusstsein der Menschen für den verantwortungsbewussten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und dafür, dass Gärtnern und Bienengesundheit zusammengehören“.

Zur Förderung der Bienengesundheit hatten die Branchenverbände 2014 den „Branchendialog Pflanzenschutz“ ins Leben gerufen, um im Sinne der Bienengesundheit das Pflanzenschutzmittelsortiment und die Produktionskette von Jung- und Zierpflanzen kritisch zu überprüfen. Die Kooperationspartner streben eine langfristige Zusammenarbeit im Rahmen des Dialogs an. 

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