Trend in Richtung Online-Lernangebote

Rund neun von zehn Personalleitern in Deutschland geben an, betriebliche Weiterbildung in ihrem Unternehmen anzubieten. Je größer das Unternehmen, umso höher ist dieser Anteil. Die Fortbildungsangebote dienen dabei der Vermittlung von Fähigkeiten, aber auch der Motivation und Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen. Digitale Lernmedien sind noch in der Minderheit, es gibt jedoch eine Tendenz hin zu häufigerer Nutzung. Das geht aus einer Umfrage des Ifo Instituts im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad hervor. An der Befragung nahmen im zweiten Quartal 2018 rund 1000 Personalleiter teil.

Hierzulande bieten 87 Prozent der Unternehmen betriebliche Weiterbildung an. Während in Firmen ab 250 Beschäftigten fast 100 Prozent über solche Angebote verfügen, sind es in Betrieben mit bis zu 49 Mitarbeitern 83 Prozent. Gefragt nach den Zielen der Weiterbildung, gaben die meisten Personalleiter das Vertiefen bereits vorhandener Fähigkeiten (71 Prozent) und das Vermitteln neuer Fähigkeiten (70 Prozent) an. Für zwei Drittel der Studienteilnehmer sind Fortbildungsangebote außerdem eine Möglichkeit, die Mitarbeiter zu motivieren oder die Mitarbeiterbindung zu erhöhen. Etwas mehr als jedes zweite Unternehmen verfolgt mit Qualifizierungsmaßnehmen das Ziel, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Knapp die Hälfte (47 Prozent) gab an, dass die Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität eine Rolle spielt. Darüber hinaus versprechen sich 40 Prozent der Firmen von Weiterbildung eine Steigerung der Produktivität und rund ein Viertel (40 Prozent) will die Belegschaft damit auf den digitalen Wandel vorbereiten.

Den größten Fortbildungsbedarf sehen 49 Prozent der Personaler bei langjährigen Mitarbeitern. Nicht viel weniger Bedarf (42 Prozent) schreiben sie Berufseinsteigern zu. Wiedereinsteiger in den Job halten lediglich 30 Prozent der Befragten für weiterbildungsbedürftig. Die Studie zeigt auch, dass das Qualifizierungsniveau der Angestellten eine Rolle dafür spielt, ob sie in den Genuss von Fortbildungsmaßnahmen kommen: Für Führungskräfte und höher qualifizierte Mitarbeiter halten jeweils 36 Prozent der Personaler Weiterbildung für notwendig, für niedrig Qualifizierte nur 29 Prozent.

Trotz der zunehmenden Digitalisierung überwiegen aktuell nach wie vor analoge Weiterbildungsmodelle in den Unternehmen: In 80 Prozent der Firmen haben die Mitarbeiter Zugang zu Offline-Lernressourcen; in jedem zweiten Betrieb stehen Online-Lernangebote zur Verfügung. Entsprechend sind auch die Offline-Weiterbildungsangebote in der Überzahl: Bei drei Viertel der befragten Unternehmen dominieren sie. In einem Fünftel (21 Prozent) halten sich On- und Offline-Angebote die Waage und lediglich bei fünf Prozent dominieren Online-Lernmedien. Dennoch scheint sich derzeit eine Verschiebung von Offline- zu Online-Lernangeboten abzuzeichnen: Mehr als jeder zweite Personalleiter (56 Prozent) sieht eine solche Tendenz, acht Prozent davon sogar eine sehr starke. Auch hier spielt die Unternehmensgröße eine Rolle, allerdings gegenläufig: Je höher die Anzahl der Mitarbeiter, umso eher sehen die Befragten eine Verschiebung hin zu mehr Online-Weiterbildung.

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