BHB DIY Future Funnel: Generation Y und Z wollen Digitales und Erlebnisflächen

In einer Web-Präsentation im Januar zum Thema „BHB DIY Future Funnel“ wurden 40 Teilnehmern aktuelle Studienerkenntnisse der Research Community für Hersteller und Industrie vorgestellt. In Ergänzung zu den auf dem eBHB-Kongress dargestellten Inhalten lag der Fokus auf folgenden Themen:

1.    Für die BHB Research Community wurden 18 bis 39-jährige DIY-affine Kunden eingeladen, ihre Wünsche für Baumärkte und Gartencenter von morgen zu formulieren. Diese Altersgruppe (Generation Y und Z genannt) zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sie


- hinsichtlich der Digitalisierung mehr positive als negative Veränderungen für ihr Leben erkennt,


- neue Produkte und Leistungen deutlich häufiger ausprobieren will,


- sich selbst in höheren Anteilen als Schnäppchenjäger bezeichnet und


- deutlich lieber in Onlineshops einkauft.



Weiter


- nutzen 72 Prozent wo möglich Self-Service-Angebote,


- ersetzen 53 Prozent materielle Güter durch Dienstleistungen im Sinne von Nutzen statt Besitzen,


- tauschen sich 47 Prozent für ein gutes Gefühl mit anderen Nutzern aus (durch Likes, Nachrichten, Kommentare),


- stellen 45 Prozent ihre Kundendaten für individualisierte Werbung und Angebote gezielt bereit,


- tauschen sich 42 Prozent über schlechte Erfahrungen mit lokalen Geschäften in sozialen Medien aus und


- nutzen 42 Prozent technische Hilfen, die das Einkaufserlebnis auf ihre Person zuschneiden.   



2.    Mit diesen Schwerpunkten bei Einstellungen und Verhalten gegenüber anderen Altersgruppen führen die Fragen zu zentralen DIY-Motiven bei den U40-Jährigen zu eindeutigen Ergebnissen:


- Für 86 Prozent bietet Bauen, Heimwerken bzw. Gärtnern ihnen die Möglichkeit, ihre Individualität auszudrücken,


- 80 Prozent sind ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen.


- Für 78 Prozent ist Bauen, Heimwerken bzw. Gärtnern eine persönliche Leidenschaft. 
Auch gehen sie hinsichtlich ihres eigenen Könnens selbstbewusst an die Aufgaben heran: 63 Prozent geben an, dass Selbermachen häufig bessere Ergebnisse erzielt als zu kaufen oder einen Handwerker zu beauftragen. 

3.    Um Spaß in Bau- und Gartenmärkten zu erleben, sind sie vorrangig auf der Suche nach Inspirationen und wollen Artikel sowie neue Produkte/Lösungen auf der Fläche austesten oder anhand von Gestaltungsbeispielen Impulse bekommen. Zum Erlebniseinkauf wird der Besuch auch konsequenterweise weniger über Bespaßung, sondern vor allem über erlebbare Produkte, die z. B. vor dem Kauf getestet werden können und deren Anwendungsvielfalt sichtbar wird. Auf spezielle Nachfrage hin, sehen die Teilnehmer der Research Community bei Erlebnisflächen, Vorführungen oder Modellwelten insbesondere die Hersteller in der Pflicht. 
      
4.    Den Teilnehmern wurde die Frage gestellt, wo sie sich am ehesten den Einsatz von digitalen Technologien bei ihren zukünftigen Baumarkt- oder Gartencentereinkäufen wünschen. Für Hersteller und Industrie ergeben sich dabei zwei Schlüsselkennzahlen: An erster Stelle fordern 82 Prozent digitale Unterstützung bei Produktinformationen und Hilfe bei der Produktauswahl an. Den zweiten Rang belegt mit 74 Prozent die gezielte Vorbereitung des Filialeinkaufs. Mit absteigenden Zustimmungsraten folgen Produkt- und Sortimentsinnovationen, Bezahlvorgänge, Gestaltung und Übersichtlichkeit der Filiale, Lieferung nach Hause sowie deutlich geringer Beratung, Kundenservice und Reklamationen.
Als Lösungsansätze für Produkterklärungen am Regal werden insbesondere QR-Codes genannt. Zudem sticht in der Diskussion der Teilnehmer insbesondere die Forderung ins Auge, dass zwischen Filialbesuch und zu Hause eine technische Verknüpfung dieser Informationen hergestellt wird (YouTube-Videos, Produktvergleiche, Nutzungsmöglichkeiten etc.). Zusammen mit der Erkenntnis aus den jährlichen Messungen des Kundenmonitor Deutschland, dass mittlerweile über vier von zehn Kunden sich vor dem Einkauf in Bau- und Heimwerkermärkten über eine Onlinerecherche informieren, zeigt das die starke Bedeutung von Onlineinformationen und deren Cross-Channel-Verknüpfung auf.

Für weitere Informationen steht Frank Dornach frank.dornach@servicebarometer.de zur Verfügung. BHB-Mitglieder können bei  joern.brueningholt@bhb.org die kostenfreie Dokumentation zur Präsentation anfordern.       

Zurück