BHB-GardenSummit 2016: Wachstum im grünen Bereich

Wie kann die Grüne Branche auch in den nächsten Jahren auf Wachstumskurs bleiben? Und welche erfolgsversprechenden Strategien und innovativen Zukunftskonzepte sind geeignet, in Zeiten des demografischen Wandels, der Digitalisierung und eines gesellschaftlichen Wertewandels hin zu stärkerem Nachhaltigkeitsdenken die veränderten Kundenerwartungen zu erfüllen? Diese Fragen diskutierten rund 150 Veranstaltungsteilnehmer aus dem Handel, der Industrie und dem Dienstleistungssektor auf dem 3. BHB-GardenSummit.

Der Branchengipfel des Handelsverbandes Heimwerken, Bauen und Garten e.V. (BHB) am 7. September in Köln war auch in diesem Jahr wieder gut besucht und beleuchtete aktuelle Innovationspotenziale für die Gartenbranche. „Die große Teilnehmerzahl und die Präsenz zahlreicher Entscheider und Führungskräfte der Handels- und Herstellerunternehmen bestätigen auf ein Neues das Interesse an der konzeptionellen Ausrichtung des Summits und verdeutlichen auch im dritten Jahr seines Bestehens den Stellenwert unseres Events für die Grüne Branche“, bilanziert BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst. „Der GardenSummit kommt in der Branche gut an und hat sich als Dialogplattform für die Grüne Branche etabliert.“

BHB-GardenSummit ist als Dialogplattform etabliert

Im Congress Centrum Nord der Koelnmesse war 2016 der Handel erneut stark vertreten und stellte rund ein Drittel aller Teilnehmer. So nahmen unter anderem Führungskräfte der Unternehmen Brüder Schlau, Dinger’s Gartencenter, EK Servicegroup , Gartencenter Augsburg, Gartencenter Kremer, Hagebau Floraland, Hellweg, Hornbach, Knauber, NBB, Toom, Werkers Welt und Zeus am Branchengipfel in Köln teil. Und auch zahlreiche Hersteller und Dienstleistungsunternehmen wie Alfred Kärcher, Bosch, Gardena, Floragard, Interseroh, Quedlinburger, Scheurich, Scotts oder Wagner und Wolfcraft nutzten die Möglichkeit, sich über die neuesten Trends im Gartenmarkt zu informieren.

Wachstumsstrategien und innovative Zukunftskonzepte im Fokus

Aktuelle Entwicklungen im Gartenmarkt, eine sich verändernde Bedeutung der Vertriebskanäle für Kunden, angesagte Trends in der Grünen Branche und Bausteine für erfolgsversprechende Zukunftsstrategien – der Themenstrauß des GardenSummits war auch 2016 wieder bunt und vielfältig. Eine aktuelle Brancheneinschätzung aus Sicht des BHB präsentierte Detlef Riesche. Der Sprecher des BHB-Vorstandes betonte mit Blick auf die Branchenentwicklung 2015/2016 die große wirtschaftliche Bedeutung der Umsätze im Bereich der Gartensortimente für den Baumarkthandel. Die Grüne Branche müsse auch in Zukunft die  Erwartungen der Verbraucher mit entsprechenden Waren- und Dienstleistungsangeboten bedienen. Dabei seien innovative Produkte, eine hohe Warenqualität und auch das Engagement der Unternehmen auf den Themenfeldern Nachhaltigkeit und Umweltschutz Hebel für eine erfolgsversprechende Kundenansprache. Riesche rief Handel und Hersteller dazu auf, gemeinsam neue Wachstumskonzepte zu entwickeln, aktuelle und zukünftige Trends frühzeitig zu erkennen und die Konsumfreude der Kunden mit maßgeschneiderten Waren- und Dienstleistungsangeboten zu wecken. Angela Schmidt-Willacker, Head of Retail Germany der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), betonte in ihrem Vortrag „Die Grüne Branche: Alles im grünen Bereich?“, die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien trotz des jüngsten Brexit-Votums weiterhin gut. Die Verbraucherstimmung sei positiv, Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung hätten sich zuletzt nochmals verbessert und hielten das Konsumklima weiter auf hohem Niveau. Dabei lägen im Bereich des Gartenmarktes motorisierte Gartengeräte, insbesondere Mähroboter, natürliche Gartenchemie-Produkte (Bio-Dünger oder Bio-Erden) und Gasgrillgeräte im Trend. Gekauft werde stationär und online gleichermaßen, der Konsument unterscheide nicht mehr nach Kanälen, sondern erwarte ein ganzheitliches Angebot des Handels. Omnichannel-Shopping habe sich bei den Kunden der Branche etabliert. „Innovate or Die!“ rief Professor Michael Durst den Teilnehmern des Summits zu. Der Geschäftsführer der auf Innovationsberatung spezialisierten Itonics GmbH stellte den Branchenvertretern Möglichkeiten vor, systematisch Trends und Innovationen in der Grünen Branche zu erkennen und für sich zu nutzen. Der Innovationsprozess müsse von Unternehmen noch deutlich stärker als bislang als strategische Unternehmensaufgabe verstanden werden, betonte Durst. Es gelte dabei, durch gezielte Beobachtung und Analyse aktueller Trends, technischer Entwicklungen, der Kundenerwartungen und Best-Practices anderer Branchen und einem Abgleich mit dem Portfolio des eigenen Unternehmens Handlungsfelder für Innovation gezielt zu identifizieren.

Eigenmarken im Gartenhandel auf dem Prüfstand

Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt der Veranstaltung bildete in diesem Jahr das Thema „Eigenmarken im Gartenhandel“. In einer von BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst moderierten Podiumsdiskussion stellten hochrangige Entscheider aus Handel und Industrie sowie Vertreter aus Wissenschaft und Beratung das Thema auf den Prüfstand. Der BHB begrüßte hierzu Dr. Johannes B. Berentzen und Gerald Lindinger-Pesendorfer (Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner) sowie Christian Dinger (Inhaber Dinger's Gartencenter Köln), Bastian Gülland (Absolvent im Handelsmanagement der DHBW Lörrach), Cord-Henning Kirchmann (Geschäftsführer NBB Fachmärkte für Tier + Garten) und Jan Ostendorf (Geschäftsführer J.W. Ostendorf).

Zuvor hatten die Berater Berentzen und Lindinger-Pesendorfer der Branche Möglichkeiten aufgezeigt, mit Handelsmarken Mehrwerte zu schaffen, für den Handel wie auch für die Industrie. Die Vertreter der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner stellen hierzu die Ergebnisse ihrer aktuellen Studie vor, die das Spannungsfeld von Marken und Private Labels untersucht, und thematisierten darauf aufbauend die Frage, wie Unternehmen durch die Verwendung von Handelsmarken die eigene Kundenattraktivität steigern und Wertschöpfung erzielen können. Wenn bei einem Händler Private Labels eine wichtige Rolle zur Differenzierung einnähmen, dann hätten auch Hersteller von Private Labels die Chance, mit Konzept- und Kategoriekompetenz zu punkten und so den Ertrag für beide Seiten zu steigern, betonten die Experten in Köln. Nach ihrer Ansicht können echte Partnerschaften von Händler und Hersteller für beide Seiten einen messbaren Mehrwert generieren. Der gemeinsame Anspruch müsse es dabei sein, eine vollständige Ausschöpfung der Kategoriepotenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen. Es gelte, Markenkompetenz, Produktinnovationen und Handelskenntnis gewinnbringend zu vereinen. Dabei seien Kooperationen auf verschiedenen Ebenen denkbar, von der strategischen Ausrichtung über das Category Management und das Supply Chain-Management bis zu Fragen der allgemeinen Prozesssteuerung.

BHB-Baumpflanzaktion schreibt Erfolgsgeschichte fort

Die jüngsten Erfolge der BHB-Baumpflanzaktion präsentierte Alain Paul, Inhaber der Nachhaltigkeit- und Zertifizierungsberatung Holz.ConZert GmbH. Seit dem Start der BHB-Aktion 2008 habe die DIY-Branche bislang rund 66.000 Bäume gepflanzt, dies entspreche einer Aufforstung der Fläche von 70 Fußballfeldern oder einer Wegstrecke von Flensburg bis Rosenheim, an der im Abstand von jeweils 100 Metern ein Baum gepflanzt sei. Paul bedankte sich bei den Unterstützern der Aktion und rief dazu auf, das Nachhaltigkeitsprojekt auch in Zukunft weiter tatkräftig zu unterstützen. Im Rahmen der Aktion „Wir pflanzen Bäume!“ der deutschen Handelsunternehmen der Baumarktbranche unter Federführung des BHB spenden Unternehmen der DIY-Branche Bäume mit dem Ziel, einen Ausgleich für CO2-Emmissionen der eigenen Unternehmenstätigkeit zu schaffen.

Neben den zahlreichen Fachthemen des Kongresses kam in Köln aber auch das leibliche Wohl der Veranstaltungsteilnehmer nicht zu kurz: So begrüßte der BHB seine Gäste bereits am Abend des 6. September zum Get-together im Atrium des Congress Centrums Nord zum Branchendiskurs beim Barbecue mit Premium-Fleischanbieter Otto Gourmet.

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