Deutsche Unternehmen wollen mehr Frauen in Führungsetagen etablieren

Zahlreiche Unternehmen in Deutschland planen, den Frauenanteil in den Führungsetagen zu erhöhen. Dies zeigt die aktuelle gemeinsame Studie „Frauen in Führungspositionen: Perspektiven aus der Praxis“ des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und der Personal- und Managementberatung Kienbaum, die untersucht, wie Unternehmen die neuen gesetzlichen Verpflichtungen zur Frauenförderung wahrnehmen. An der Studie haben von April bis Juni dieses Jahres 175 Unternehmen teilgenommen. Mit 18 Teilnehmern wurden qualitative Tiefeninterviews geführt.

2015 mussten Unternehmen erstmals Ziele für den Anteil von Frauen in Führungspositionen festlegen. Um auf die Gesetzeslage zu reagieren, haben viele Unternehmen in Deutschland neue Prozesse und Steuerungsinstrumente etabliert. Inzwischen planen die Unternehmen schrittweise Veränderungen in der Zusammensetzung ihrer Führungsetagen. So soll der Frauenanteil in Vorständen von derzeit 7,7 Prozent auf 10,9 Prozent erhöht werden. In der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands soll die Quote von aktuell 14,3 Prozent auf 18,4 Prozent steigen. In der zweiten Führungsebene wollen die Unternehmen den Frauenanteil von gegenwärtig 18,7 Prozent auf 22,4 Prozent anheben und für ihre Aufsichtsräte streben die Firmen eine Erhöhung von 23 auf 23,6 Prozent an.

Um die anvisierten Zielvorgaben zu erreichen, planen die Unternehmen je nach Hierarchieebene unterschiedliche Maßnahmen. Für die erste und zweite Führungsebene bauen sie vor allem auf Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie, geschlechtersensibles Talent-Management, Diversity-förderliche Arbeitsformen und auf die Festlegung einer klaren Strategie für die Karriereentwicklung von Frauen. Mit höheren Hierarchiestufen werden diese Maßnahmen jedoch weniger relevant. Um Frauen für Vorstände und Aufsichtsräte zu gewinnen und zu etablieren, setzen die Unternehmen auf den mittel- bis langfristigen Wandel der Führungs- und Kooperationskultur im Unternehmen sowie eine klare Strategie für die Förderung von Frauenkarrieren.

Den Studienbericht steht hier zum Download zur Verfügung.

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