Deutsche weniger markenaffin als übrige Europäer

Aus Sicht der Europäer stellen Marken in einem unsicheren ökonomischen und sozialen Umfeld eine solide Vertrauensbasis dar: Jeder zweite hält Marken für vertrauenswürdig. Das ist ein zentrales Ergebnis des Konsumbarometers Europa 2017 der Consors Finanz. Verspiele ein Markenhersteller hingegen einmal das Vertrauen der Verbraucher, straften diese das unmittelbar ab.

"Marken dienen weiterhin als Orientierungsanker für Kaufentscheidungen. Sie müssen allerdings mehr denn je ein starkes, glaubwürdiges Gesamterlebnis bieten", resümiert Dr. Anja Wenk, Leiterin des Bereichs Retail Financial Solutions von Consors Finanz BNP Paribas. Für mehr als drei Viertel aller Europäer zählt die Qualität von Produkten und Dienstleistungen zu den wichtigsten Auswahlkriterien. Diesen hohen Qualitätsanspruch müssen sie mit der Identität einer Marke verbinden können: 55 Prozent der Befragten erwarten einen makellosen Ruf, 33 Prozent sind ethische Kriterien wichtig und jeder zweite Europäer (52 Prozent) muss eine Marke ausprobiert haben. So sei den Verbrauchern der Inhalt wichtiger als die Form. Eher als Design und Werbung könnten Gütesiegel oder Zertifikate einen Kauf beeinflussen, betont die Studie.

Im Vergleich zu übrigen Europäern stehen die Deutschen Marken insgesamt zurückhaltender gegenüber und verlassen sich vor allem auf ihre eigenen Erfahrungen mit dem Produkt (96 Prozent). Im Vergleich zu ihren Nachbarn sind sie auch seltener bereit, für vertrauenswürdige Marken tiefer ins Portemonnaie zu greifen (59 Prozent). "Marken geben gerade in Zeiten des Wandels Verbrauchern die Sicherheit, beim Kauf eine richtige Entscheidung zu treffen", folgert Wenk. "Allerdings erwarten die Verbraucher von einer Marke einen makellosen Ruf und eine gleichbleibend hohe Qualität."


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