IFH-Studie: Ladengeschäfte von Schließung bedroht

Fast jedes zehnte Ladengeschäft ist von Schließung bedroht – das ist ein zentrales Ergebnis der neuen IFH-Studie „Stadt, Land, Handel 2020“. Die Untersuchung beleuchtet umfassend die Einflussgrößen auf die Handelsentwicklung und zeigt auf, wie Städte an Attraktivität gewinnen können und wie sich der stationäre Handel in einzelnen Regionen entwickeln wird.

Den Erkenntnissen der Studie zufolge sind laut IFH das Onlinewachstum und der Bevölkerungsrückgang die wichtigsten Treiber der Entwicklung. Dabei ergibt die IfH-Modellrechnung für das Jahr 2020 einen Online-Umsatzanteil am Einzelhandel insgesamt zwischen 11,9 und 15,3 Prozent. Ohne Güter des täglichen Bedarfs liegt dieser 2020 sogar bei bis zu 25,3 Prozent. Durch die dadurch entstehenden Kannibalisierungseffekte könnten laut IFH in den nächsten fünf Jahren rund 45.000 stationäre Geschäfte vor dem Aus stehen. Das bedeute der Studie zufolge, dass bis 2020 mehr als jedem zehnten Ladengeschäft die Schließung drohe. Daneben beeinflusse vor allem die Bevölkerungsentwicklung die Handelslandschaft: schrumpfe die Bevölkerung, sänken auch die Einzelhandelsumsätze. Neben den Stadtstaaten Hamburg und Berlin haben dem IFH zufolge die Bundesländer bzw. Regionen Baden-Württemberg, Mittel-/Südbayern sowie Südhessen und die südliche Niederrheinregion die geringsten negativen Auswirkungen auf den stationären Einzelhandel zu erwarten. Die größten Einschnitte werde es voraussichtlich in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen geben.

Die Studie „Stadt, Land, Handel 2020“ befasst sich detailliert mit den Auswirkungen des demografischen Wandels und der Digitalisierung auf Innenstädte und die Versorgung im Allgemeinen – auch auf Ebene einzelner Regionen. Hierfür wurde sich dezidiert mit Fragen des Strukturwandels, des geänderten Konsumentenverhaltens, Online-Affinitäten und Frequenzen auseinander gesetzt und die Auswirkungen quantifiziert. Darüber hinaus wird betrachtet, was Innenstädte heute attraktiv macht und welche strategischen Konsequenzen sich aus den Ergebnissen für Handel und Städte ergeben.

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