Personalmanagement: Zukunftsperspektive schafft Unternehmensbindung

Die Zukunftsperspektive von Mitarbeitern ist eine zentrale Größe für das Personalmanagement von Unternehmen, die die Arbeitszufriedenheit und die Unternehmensbindung von Mitarbeitern prägt. Das geht aus einer aktuellen gemeinsamen Studie der Universität Mannheim und der Jacobs University Bremen hervor.

Im Rahmen der Studie wurden 913 Mitarbeiter im Alter zwischen 19 und 64 Jahren in 76 Geschäftseinheiten von 15 Unternehmen befragt: Neben der Zukunftsperspektive, der Arbeitszufriedenheit und der Unternehmensbindung der Mitarbeiter standen die Aktivitäten des Personalmanagements der Unternehmen (Aus- und Weiterbildung, Personalauswahl, Entgelt, Beförderungsmöglichkeiten, Mitarbeiterbeurteilung, variable Vergütung, Arbeitsplatzsicherheit, Mitarbeiterbeteiligung, Arbeitszeitflexibilität, Beschwerdewesen und Informationspolitik) im Mittelpunkt.

Zentrales Ergebnis der Studie ist es, dass die Zukunftsperspektive der Erwerbstätigen, die eng mit dem Lebensalter einhergeht, merklich durch Personalmanagementmaßnahmen beeinflusst wird. „Wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter beispielsweise transparent und nach objektiven Kriterien, auch bei Beförderungsentscheidungen, auswählen, ihren Mitarbeitern Möglichkeiten zur Weiterbildung und Beteiligung an Entscheidungsprozessen bieten und leistungsabhängig anstatt nach dem Senioritätsprinzip bezahlen, dann macht das die Mitarbeiter in motivationaler Hinsicht jünger. Und das wirkt sich gleichzeitig positiv auf die Arbeitszufriedenheit und Unternehmensbindung aus“, erklärt der für die Untersuchung verantwortliche Psychologe Dr. Jörg Korff, Forscher am Lehrstuhl für Personalmanagement und Führung der Universität Mannheim. Die Ergebnisse haben wichtige Implikationen für das Personalmanagement von schnell alternden Belegschaften: „Personaler, die sich mit den Folgen des demografischen Wandels für die Zukunftsfähigkeit ihrer Belegschaft auseinandersetzen sind gut beraten, wenn sie auch ältere Mitarbeiter eng in ihre Personalmanagementsysteme einbinden. Unternehmen, die älteren Mitarbeitern keine Weiterentwicklungsmöglichkeiten, keine Aufstiegschancen und keine leistungsabhängige Vergütung bieten, vermitteln, dass deren Zeit im Unternehmen vorbei ist. Die Folge ist, dass sich Mitarbeiter zurückziehen, im Extremfall innerlich kündigen, lange bevor sie tatsächlich altersbedingt ausscheiden“, erklärt Korff. Die wahrgenommene Zukunftsperspektive von Mitarbeitern stellt aus Sicht der Forscher eine wichtige Orientierungshilfe für die strategische Ausrichtung von Personalmanagementsystemen für unterschiedliche Altersgruppen der Mitarbeiter dar.

Weitere Informationen zur Studie über die Zukunftsperspektive von Beschäftigten der Universität Mannheim und der Jacobs University Bremen finden Sie HIER.

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